Dienstag, 21. September 2010

Lügen haben lange Beine

Versprochen hatte ich ja am 25.08., dass ich in Zukunft regelmäßig von mir hören lassen würde. Allerdings bin ich z.Zt. intensiv damit beschätigt, mein gebrochenes Bein oder die restlichen damit verbundenen Probleme endlich auf die Reihe zu bringen. Das bedeutet Arztbesuche und Krankengymnastikbesuche. Außerdem hat mein Computer den Geist aufgegeben und bedurfte dringend eines Ersatzes, was ja meistens nicht so von heute auf morgen erledigt ist.
Und dann steht da noch das Aufräumen und Katalogisieren meiner Zeitungsausschnitte an. Diese haben sich (habe ich, muß es natürlich heißen) auf mehrere Möbelstücken verteilt, was meine Umgebung harsch kritisiert. Außerdem bietet die Lektüre unserer Heimatzeitung ständig Stoff für Glossen, die ich dann natürlich auch schreibe, damit mein meine Ironie und mein Sarkasmus noch frisch und munter sind, wenn ich die Dinge in den (neuen!) Computer klopfe.
Aber hier nun endlich die versprochene Geschichte: Als ich vor zwei Jahren im Koma meiner Genesung entgegenschlummerte, sah ich plötzlich einen Mann ganz in Rot gekleidet am Fuße meines Bettes. Er hatte einen jener Metallroller dabei, mit dem er sich alsbald in Bewegung setzte und hurtig durch die Klinikgänge fegte. Dabei moserte er laut: "Nein, lieber Gott, das kannst du mir nicht antun. Nicht die Junghans-Großmutter! Ich habe schon eine Großmutter , die mir in alles reinredet. Das reicht mir voll und ganz. ich brauche nicht noch die Junghans-Großmutter, die sich auch in alles einmischen würde." Der Wahrheitsgehalt stellte sich folgendermaßen dar: der "Teufel in Rot" war der Chef der Intensivabteilung, der mir einen Krankenbesuch machte. Die Roller gibt es auch. Sie werden von manchen Klinikmitarbeitern benützt, um die unendlich langen Gänge zeit- und kräftesparend zu schaffen. Der liebe Gott hatte ein Einsehen. Es war also praktisch der Teufel, dem ich mein Weiterleben verdanke.