Samstag, 12. Februar 2011

Jetzt komme ich langsam in Fahrt!

Meine Familie und ich kamen im Jahre 1945 nach Bayern. Bei uns zu Hause wurde nur Hochdeutsch gesprochen. Ich durfte zwar mit den Kindern auf der Straße sprechen, wie ich wollte, aber innerhalb der Familie war Dialekt tabu. Meine Mutter tat sich anfänglich auf dem oberfränkischen Dorf etwas schwer, die Sprache der Einheimischen zu verstehen. Aber sie gab sich Mühe und fand damit die Anerkennung der Alteingesessenen - trotz des Hochdeutschen.
Eine Redewendung fand sie allerdings bemerkenswer: "Leck mi am Arsch", das Götz-Zitat in seinen verschiedenen Varianten. Sie kommentierte mit einem gewissen respekt, dass diese vier Worte eine ganze Palette von Gemütsregungen abdecken konnter, angefangen von Überraschung, Entrüstung, Unwillen, Zorn bis zu Bewunderung, ja sogar Begeisterung.

In unserem Bekanntenkreis gibt es einen Mann, der diese Floskel häufig und gerne im Munde führt, weshalb wir bei Unterhaltungen auch immer ein wenig darauf lauern, welche Begebenheit ihm den Kommentar entlocken würde.
Neulich, so erzählte er uns, habe seine Frau, die sicxh mit elektronischen Geräten gut auskenne, mit seinem Handy herumgespielt. Als er später im Haus unterwegs war, habe er plötzlich eine Stimme gehört, die ständig wiederholte :"Leck mi am Arsch, leck mit am Arsch." Es dauerte eine Weile, bis er darauf kam, dass dies der neue "Klingelton" seines Handys war, den seine Frau ihm eingespeichert hatte.
Wir fanden die Idee außerordentlich gelungen uznd sagten ihm das auch - worauf sein Kommentar lautete...(aber das können Sie sich jetzt sicher denken).